Moby Dick
Herman Melville - Moby Dick
Ich höre noch, muss aber jetzt schon feststellen - es gibt Bücher, die daherkommen wie die Naturgewalt, die sie beschreiben.
Ich hatte im größten Respekt vor diesem Wälzer und auch die Audible-Aufnahme umfasst mehr als 30 Stunden, aber das Warten hat sich gelohnt. Vielleicht muss jeder sein richtiges Alter für solch ein Werk haben, ich denke, ich habe meines erreicht.
Melvielle ist ein Titan und ich verstehe, dass Moby Dick vermutlich der große amerikanische Roman ist. Die Einleitung verwirrt, man bekommt Zitate und wissenschaftliche Kurzabhandlungen vor den Latz geknallt, bevor es mit den berühmten Worten "Call me Ishmael." - auf deutsch - losgeht. Durch einige Passagen muss man sich etwas quälen, aber das stört den Genuß nicht im Geringsten.
Melville fabuliert drauf los, beschreibt ihm wichtige Dinge bis ins letzte Detail, was Minuten in Anspruch nehmen kann, aber niemals oberflächlich oder gar langweilig wird. Seine Sprache ist ausladend, dass einem gelegentlich die Luft wegbleibt, sehr häufig auch komisch, aber immer wie die massive Pequod, die einen durchs Werk trägt wie die Mannschaft durch die stürmische See.
Ich bin gleichermaßen begeistert und gerührt, ich erkenne die einzigartige Größe dieses Werkes und freue mich auf viele weitere Stunden Hörgenuß.
Ich habe die von Christian Brückner gelesene Version, er ist bekannt als Synchronsprecher u.a. von Robert de Niro. Brückner macht seine Sache großartig und passt sich damit der grandiosen Qualität des Textes an.
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